Donnerstag, 21. November 2024 10:47

TMP 175

Temperaturen sichtbar machen...

 

Da Texas Instruments ja fast täglich per Mail bettelt das ich mal wieder ein paar Samples ordere, bin ich dem Wunsch mal nachgekommen, und hab mir nebenbei auch ein paar TMP175 mit geordert.
Da das SMD-Gehäuse dieses Temperatursensors sich so wahnsinnig schlecht in ein Steckbrett fügt, muß erst einmal ein Adapter her. Mit einer Streifenrasterplatine und halbierten Leiterbahnen kann man das voll vergessen! Also mal schnell in EAGLE eine Leiterplatte gestrickt. EAGLE kannte den Sensor zwar nicht, aber den LM75. Der ist voll Pinkompatibel, nur können beim TMP175 die Adressleitungen auch hochohmig sein, so das mehr Adressen zur Verfügung stehen.

Layout auf Folie gedruckt, belichtet und geätzt. Bestens, leider ist mir nur ein kleiner Fehler unterlaufen... Jedenfalls war die Platine spiegelverkehrt. Ist schon blöd wenn man beim Ausdruck des Layouts das Häkchen bei "spiegeln" vergisst. *kacke*


Neu ausgedruckt (ja, diesmal drauf geachtet), belichtet und geätzt...
Was soll ich sagen? Wieder spiegelverkehrt!!!! *haarerauf*
Irgendwie muß ich die beiden Layouts wohl vertauscht haben, also weggeschmissen...
Neu belichtet, entwickelt... Spiegelverkehrt????  *kotz*
Falsches Layout weggeworfen... Okay, nicht mein Tag! Also alle Layouts die ich finden konnte weggeworfen, nochmals gedruckt (mit "spiegeln") und entwickelt. Nun aber! Geätzt, und die Platinen sind endlich fertig *freu*

Nun passt der auch auf das Steckbrett. Noch eben meine Experimentierplatine rangestrickt:

Und schon konnte ich mir die ersten Zeilen in BASCOM aus dem Hirn knoten... I2C initialisieren, I2c Start, und da der TMP175 nach dem Einschalten schon auf lesen steht, nur noch High- und Low-Byte abholen...

Aber mehr als "65535" konnte ich dem Sensor nicht entlocken...

Da man die Elektronen aber nicht so schön wandern sehen kann mit dem blossen Auge, muß mal wieder das Oszilloskop her halten:

Das sah aber komischerweise i.O. aus.... Oben der Clock, unten die Daten... Alleine vom Bild her konnte das kein "65535" ergeben... Also hab ich mein Programm mal etwas umgestrickt, und nicht beide Bytes auf einmal abgeholt, sonder nur das erste Byte...
Mit mäßigem Erfolg, jetzt kamen drei verschiedene Werte immer nacheinander aufs Display. Da diese Werte statisch waren, also nicht temperaturabhängig, kamen die ersten Zweifel. Was läuft da schief???

Schaltung kontrolliert, und keine Änderung, auch nicht auf dem Oszilloskop. Als ich beim dritten Kontrollieren bemerkte das ich beim zweiten Kontrollieren den Sensor vom Brett gezogen hatte... Wie, die Werte kommen immernoch??? Wer antwortet da??? *Verwirrung komplett*

Licht aus, und Schluß für heute... Manchmal muß man sich vorerst geschlagen geben, und mal ne Nacht drüber schlafen ;-) 

 


 

Okay, es sind ein paar Nächte mehr geworden ;-)

Also hab ich nochmals alles kontrolliert, und siehe da!!! Insgesamt ist dieses Projekt mal wieder ein Paradebeispiel, was alles in so einer kleinen Geschichte alles schief gehen kann *kotz*

- Ich hatte das einzige Prototypenboard rausgefischt, welches ich nicht mit einem 16MHz Quarz bestückt hatte, sondern mit 14,7456MHz
- Die Pullups für den I²C Bus waren auch keine 1,5k, sondern 150 Ohm. Bei dem Typ Widerstand kann man aber auch rot und braun sowas von beschissen unterscheiden
- Zwischen SDA und der Nachbarleiterbahn hatte sich durch Flussmittel ein "Übergangswiderstand" gebildet
- Der TMP175 kann zwar bis 400kHz Bustakt, aber das muß man ihm erst im Config-Register sagen. Unconfiguriert kann er nur 100kHz, Bascom legt aber standardmäßig 200kHz fest

Überarbeiteter Aufbau:

Und es geht :-)

Prüfung mit dem Fön ergab plausible Ergebnisse:

Mit einem Kühlakku kommt man leider nicht unter Null:

Nur bei unter Null stimmt noch was nicht:

Aber das Datenblatt gab Auskunft. Der Aufbau der Daten ist recht merkwürdig. Von 0-127 im High-Byte ist die Temp positiv, ab 128 negativ (also unter Null)... Und auch ändert sich die Richtung der Nachkommastelle, bei positiv sinds ab 128 +0,5 Grad, bei negativen Temperaturen genau umgekehrt...
Software etwas angepasst, und geht :-)

Wer sich fragt wie ich die stolzen 33Grad Minus hinbekommen habe ;-) Feuerzeuggas hilft ;-)

Nun ist der Teil fertig, und die Sensoren können an den Vor- und Rücklauf meiner Heizung, damit es mit dem Raumthermostaten weiter gehen kann. 

- Projekt abgeschlossen -

Publiziert am: Mittwoch, 10. Juni 2009 (3943 mal gelesen)
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